Das Gemeindehaus Lieberhausen

Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts hat sich das Gemeindeleben im Kirchspiel Lieberhausen grundlegend verändert: Nicht mehr der Gottesdienst alleine war für das geistige Leben da. Ganz bewusst wurden Treffen eigerichtet. So entstanden Gemeindefeste, Bibelstunden, die Frauenhilfe und ein Mädchenkreis. Initiator war der damalige Pfarrer Moritz Reinhold (in Lieberhausen 1888-1928). Man traf sich zunächst in Privathäusern in den verschiedenen Teilorten. Das änderte sich mit der Einweihung des Vereinshauses in Lantenbach (1921) und der Anmietung des unteren Schulsaales in Lieberhausen (1931). Das 1862-83 errichtete Schulgebäude stand im inneren Dorf von Lieberhausen, gerade einmal 20m von der Kirche entfernt. Der Schulsaal wurde damals bereits umgebaut und den Bedürfnissen der Kirchengemeinde entsprechend eingerichtet.

Dieses Schulhaus wurde seiner Bestimmung entsprechend bis 1968 als Schule genutzt. Danach endete mit der Schulreform in NRW die Zeit der Volksschulen, und das Gebäude suchte eine neue Bestimmung.

1971 erwarb es die Ev. Kirchengemeinde Lieberhausen und gestaltete es zum Gemeindehaus um: Ganz oben unter dem Dach wurden Jugendräume eingerichtet; in den anderen Etagen trafen sich Gesprächskreise, Frauenhilfe, Kindergottesdienst, der Posaunen-, Sanges-Chöre und zum Kirchenkaffee. Dennoch waren die Räume zu wenig ausgelastet. Als die Stadt Gummersbach 1997 mit der Anfrage zur Ausweitung der Kindergarten-Räumlichkeiten auf das Presbyterium zukam, wurde entschieden an das bestehende Gebäude anzubauen. Die bereits vorhandenen öffentlichen Toiletten und die Bulli-Garage wurden integriert, und darüber entstanden auf zwei Etagen ein Tagesraum für den Kindergarten und ein Giebelraum, der dem Kindergottesdienst gewidmet wurde. Das alles wurde mit einem separaten Eingang und einem Treppenhaus versehen. So ist aus dem Schulgebäude unser Gemeindehaus geworden.

Bis heute nutzt der Bewegungskindergarten „Lummerland“ der Stadt Gummersbach die erste Etage komplett für ihre Zwecke. In der Bulli-Garage hat inzwischen das Gemeindebüro seine Heimat gefunden.  Und im Obergeschoss trifft sich regelmäßig die Eltern-Kind-Gruppe „Hicksland-Kinder“ zum spielerischen Miteinander.

Die bisherigen Jugendräume sind allerdings seit Jahren leider verwaist. Sie werden inzwischen übergangsweise zum Teil als Lagerräume für das Winterfest genutzt und warten auf dringende Renovierung.

Und unten im Gemeindesaal treffen sich immer noch regelmäßig der Kirchenchor und die Frauenhilfe. Auch der „Heimatverein Lieberhausen e.V“. lädt immer wieder zum „Bürger-Café“ ein. Nicht zu vergessen der Kirchen-Kaffee, der regelmäßig im Anschluss an die Lieberhäuser Gottesdienste angeboten wird und regen Zuspruch findet.